Blau. Und still. Mucksmäuschenstill war es vermutlich in der kleinen österreichischen Kapelle, in der im Jahr 1818 zum ersten Mal das Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht!” gespielt wurde. Man stellt sich Kirchenbesucher vor, die andächtig zuhörten. Vielleicht aber stimmten sie auch nach und nach in den Gesang mit ein.

Wenn im Jahr 2019 im Weihnachtsgottesdienst „Stille Nacht, heilige Nacht!” angestimmt wird, dann wird es laut und lebendig. Aus vielen Stimmen bildet sich eine harmonische Gemeinschaft. Schon die Kinder können mitsingen. Das Lied ist uns vertraut, es löst ein besinnliches und feierliches Gefühl aus und ist nicht selten der Höhepunkt des Gottesdienstes oder der Christmette. Überall auf der Welt und in über 300 verschiedenen Sprachen wird dieses Weihnachtslied gesungen.

2018 fanden zum 200. Geburtstag der Erstaufführung an mehreren Orten im österreichischen Bundesland Salzburg Ausstellungen statt, die das Jubiläum feierten und an die Schöpfer erinnerten. Auch das Salzburg Museum veranstaltete eine Ausstellung mit dem Titel: „Stille Nacht 200 – Geschichte. Botschaft. Gegenwart”. Der Direktor des Museums machte dazu eine bemerkenswerte Aussage. Zitat: „Stille Nacht” sei gewissermaßen eine „übergeordnete Marke”.

Kann ein Lied eine Marke sein? Der Museumsdirektor und Kunsthistoriker begründete seine Äußerung damit, dass „das Lied überall funktioniert”. Tatsächlich ist das ein wesentliches Merkmal von Marken. Denn Marken sind Glaubensgemeinschaften, sie sind ein emotionales Bedeutungsbündel und ein Werteversprechen. Das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht” berührt und vereint die Menschen an Weihnachten seit vielen Jahrzehnten und an vielen verschiedenen Orten. Beim vertrauten, verlässlichen Singen dieses Liedes zur Weihnachtszeit besinnen sich die Menschen auf gemeinsame Werte und Traditionen, Kultur und Haltung. Und das war wohl gemeint mit „das Lied funktioniert”.

Eines ist jedenfalls sicher: Das Lied besitzt soziale Relevanz, Identifikationskraft und baut emotionale Brücken – alles Markenqualitäten im besten Sinne. Apropos: 2011 wurde das Lied als „Stille Nacht – das Lied zur Weihnacht” von der österreichischen UNESCO-Kommission in die Liste des Immateriellen Kulturerbes des Landes aufgenommen.

 

Blau. Wie der Himmel über Abu Dhabi. In strahlendem Weiß, direkt am Wasser gelegen, lässt der Louvre Abu Dhabi die Sonnenstrahlen durch sein Kuppeldach glitzern. Das architektonische Meisterwerk und erste Museum mit universellem Anspruch in der arabischen Welt eröffnete im November 2017 seine Pforten.

Bisher war der Louvre etwas Einzigartiges und unwiederbringlich mit Paris verbunden. Der Louvre ist der Inbegriff für museale Erlebnisse, das meistbesuchte Museum der Welt und Heimat der weltberühmten Mona Lisa. Damit ist der Louvre sozusagen der Prototyp einer starken Kulturmarke.

Das Beispiel Abu Dhabi zeigt anschaulich, wie man sich die Strahlkraft einer starken Marke zu Nutzen machen kann. Das Museum sollte keinen neuen Namen tragen, sondern „Louvre” heißen. Das liegt zum einen an der engen Kooperation mit Frankreich und der enormen Zahlung die Vereinigten Arabischen Emirate für französische Museen.

Zum anderen hat man mit der Namensgebung zugleich einen Vertrauensvorschuss gewonnen. Der hohe Wert und das Ansehen der Marke Louvre sollen dem Museum in Abu Dhabi Anziehungskraft verleihen. Die Einzigartigkeit des Louvre, eine wichtige Markenanforderung, waren den Arabischen Emiraten 400 Millionen Euro für die Namensrechte wert. 30 Jahre lang darf das Museum am Golf den Namen Louvre tragen.

Es wird sich zeigen, ob der Louvre seine Seele verkauft hat, wie Kritiker behaupten, und ob Marken wirklich käuflich und übertragbar sind. Das Entscheidende einer Marke ist sicher nicht käuflich: die Markentreue. Und da Markentreue ein menschliches Verhalten ist, können wir nun die Brücke zum Employee Brand Management schlagen. Hinter starken Marken stehen immer auch die Köpfe, die von innen nach außen die Marke beleben.


Blau. Ein Exkurs. Unser Logo zu „Employee Brand Management” haben wir nicht nur in Blau gestaltet, weil es eine schöne, satte Farbe ist. Unsere Assoziationen und Ideen zu dieser Farbe gehen sehr viel weiter. Begleiten Sie uns auf einem kleinen Exkurs.

Die Flagge der UN (Vereinte Nationen / UNO) mit ihrem blauen Grund, der Erdkugel und den zwei Olivenzweigen symbolisiert das Grundanliegen: „Die ganze Welt in Frieden vereint.” Seit nunmehr 70 Jahren bieten die Vereinten Nationen ein Forum der Konfliktlösung. Am 26. Juni 1945 unterzeichneten die Gründungsländer die UN-Charta. In der Verfassung sind die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit als Aufgaben der UN festgehalten. Zur UN gehören sechs Hauptorgane, wie der Internationale Gerichtshof und der Sicherheitsrat, sowie zahlreiche Nebenorgane und Sonderorganisationen.

Blau ist auch die Farbe die UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation). Sie ist eine von 16 Sonderorganisationen der Vereinten Nationen und verantwortet seit 1946 die Aufgabe: „Durch Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit beitragen”.

UNICEF ist eines der entwicklungspolitischen Organe und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Es wurde gegründet, um nach dem 2. Weltkrieg Ernährung und Gesundheitsversorgung für Kinder bereit zu stellen. Bis heute leistet UNICEF humanitäre Hilfe in Notsituationen und steht für den Leitgedanken, dass Kindern eine Kindheit zusteht. Die UN-Kinderrechtskonvention spricht jedem Kind auf der Welt das Recht auf Leben, Bildung und Schutz vor Gewalt zu. UNICEF ist damit beauftragt mitzuhelfen, die Kinderrechte weltweit zu verwirklichen. Das Kinderhilfswerk trägt ebenfalls die Signalfarbe BLAU.

Auch Europa hat BLAU gewählt. „In Vielfalt geeint”, so lautet das Motto der Europäischen Union, einer einzigartigen wirtschaftlichen und politischen Partnerschaft zwischen europäischen Staaten. Die EU-Länder haben sich zusammengeschlossen, um sich gemeinsam für Frieden und Wohlstand einzusetzen. Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichberechtigung, Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenrechte sind die Grundwerte der EU. Angefangen als reine Wirtschaftsgemeinschaft, ist die EU inzwischen eine Organisation, die viele politische Themen abdeckt. Zu ihrer Erfolgsgeschichte gehören ein halbes Jahrhundert Frieden, mehr Stabilität und Wohlstand sowie die Reisefreiheit.

Blau steht symbolisch für friedliches Miteinander, für Freiheit, Gerechtigkeit, Toleranz, Wertschätzung und Schutz des Anderen. Deshalb ist Blau die Farbe der UN und der EU. Blau gilt international als Friedensfarbe. Die Soldaten der Friedenstruppen tragen blaue Helme und heißen auch so.

Alles gute Gründe für uns, Employee Brand Management mit Blau zu beginnen...


Blau. Eine Emotion. Die Wellenlänge, und damit auch die Frequenz, bestimmen die Farbe des Lichts. Im sichtbaren Spektrum ist Blau im Bereich von 380 bis 500 Wellenlängen (nm) vertreten. Angefangen beim dunklen Purpurblau bis zum Grünblau. Im Sukzessivkontrast kann überprüft werden, dass Gelb die Komplementärfarbe zu Blau ist.

So viel zur Theorie und den eindeutigen Fakten. Jede Farbe ist aber nicht nur eine physikalisch messbare Wellenlänge, sondern auch ein Gefühl. Farben beeinflussen unbewusst unsere Hirnleistung und unser Verhalten und haben zweifelsfrei eine psychologische Wirkung.

Für uns ist Blau die satte, tiefe Farbe des weiten Himmels, der unendlichen Ferne und der Ozeane. Wir empfinden die Farbe als rein, frisch und beruhigend. Blautönungen wird eine friedvolle, positive Energie zugesprochen.

Klarheit, Ruhe, Vertrauen, Aufrichtigkeit, Verständnis, Treue sowie Seriosität sind Assoziationen, die Menschen mit der Farbe Blau verbinden. Das ist sicher ein Grund, warum bestimmte Unternehmen ihre Markenlogos in Blau gestaltet haben. Denken wir u.a. an Nivea, Samsung oder Ford.

Kanadische Wissenschaftler der University of British Columbia haben herausgefunden, dass Blau ein Gefühl von Sicherheit und Unbegrenztheit vermittelt, welches uns kreativ werden lässt. In ihren Experimenten wiesen die Psychologen nach, dass Blau die Innovationskraft und Kreativität steigert. Nehmen wir Blau wahr, entstehen für uns Freiräume für Inspirationen und Innovationen. Wir werden mutiger und können uns frei machen von üblichen Denkweisen.

Womit wir bei unserem Employee Brand Management wären. Auch wir wollen in unserer Arbeit ausgetretene Pfade verlassen und mit innovativen Konzepten den Veränderungen von heute und morgen begegnen. Dabei gehen wir systemisch und ganzheitlich vor und finden über den Perspektivwechsel neue Betrachtungsweisen und Ziele. 


Blau. Die Friedensfarbe. Bei der Gründung der Europäischen Union war eines der Hauptanliegen das friedliche Zusammenleben. „Selig sind die Friedfertigen!”, so wie es schon in der Bergpredigt vorausgesagt wurde, versprach man sich von einem friedfertigen Europa auch Wohlstand und Stabilität.

Heute ist die EU 60 Jahre alt und wir können auf die längste Friedensperiode in der europäischen Geschichte zurückblicken. Dennoch schwächelt die EU, die Zahl der Europagegner steigt und der erste Austritt wird verhandelt. Auf der anderen Seite stehen aber auch immer mehr Europäer auf und bekunden, dass ihnen die EU und ihre Grundsätze wichtig sind. Viele haben erkannt, dass ein Leben in Frieden, Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich ist und jeder dafür seinen Betrag leisten muss.

Auch ich versuche mein Bestes, um in meinem Umfeld Ungerechtigkeiten entgegenzuwirken und Konflikte und Spannungen zu lösen. Deshalb verschenke ich gerne blaue Friedenstauben, die noch nicht fertig sind und der Mitarbeit des Beschenkten bedürfen.

Probieren Sie es doch auch einmal: Nehmen Sie sich ein blaues Blatt und falten Sie es entsprechend der abgebildeten Anleitung. Dann stellen Sie sich die fertige Taube an einen guten Platz und lassen sich von ihr immer wieder daran erinnern, dass Frieden und Freiheit keine Selbstläufer sind. Und freuen Sie sich, wenn Sie in Ihrem Leben und Alltag von vielen Friedfertigen umgeben sind.